Die Hohenzollern in Franken

Seid gegrüßt, Ihr Fahrenden!

Darf ich mich vorstellen? Man nennt mich Burggraf Friedrich I. Allerdings bin ich schon der dritte Graf von Zollern meines Namens. Ihr findet das verwirrend? Dann lasst mich das erklären, bevor Ihr Euch auf die Reise macht:

Meine Familie ist ein schwäbisches Grafengeschlecht. Seit 1061 sind meine Vorfahren schon als Grafen bekannt. Richtig berühmt wurden wir allerdings erst, als wir - besser gesagt: ich - nach Franken kamen.

Denn eines konnten wir schon immer gut: Den richtigen Herren dienen und klug heiraten. Und das war wichtig. Denn das Vertrauen des Kaisers und die richtigen verwandtschaftlichen Beziehungen waren so viel wert wie bares Geld. Das zeigte sich 1192, als ich nach meiner Heirat mit Sophia, der Tochter des Burggrafen von Nürnberg, plötzlich die Chance hatte, selbst Burggraf zu werden. Konrad von Raabs, mein Schwiegervater, hatte nämlich keine Söhne, so dass der Kaiser mich zu dessen Nachfolger ernannte. Mit meiner neuen Macht in Nürnberg war allerdings erst einmal kaum mehr als die Aufsicht über die prächtige Kaiserburg in der Abwesenheit des Kaisers verbunden. Doch das reicht einem echten Zoller natürlich nicht!

Schon früh haben wir begonnen, unser Territorium zu erweitern: Cadolzburg, Fürth, Erlangen, Ansbach, Bayreuth, Kulmbach waren bald alle in Zollernhand. Zollern - so haben wir uns übrigens nach dem Berg, auf dem in Schwaben unsere Stammburg liegt, genannt. Meine Nachfahren haben dann, weil es schon ein hoher Berg ist, noch die Vorsilbe "Hohen-" an unseren Namen gehängt. Die meisten kennen meine Familie auch so - als Hohenzollern.

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Jedenfalls gab es spätestens seit meinen Söhnen eine schwäbische und eine fränkische Linie unseres Geschlechts. Wobei die Schwaben immer brav rund um Sigmaringen und Hechingen blieben und wir - die Franken! - später als Könige und Kaiser so richtig Karriere gemacht haben.

Und das kam so: Nachdem wir durch kluge Politik - und zugegebenermaßen auch bedingungsloser Treue zu den Herrschern im Alten Reich - zur größten Territorialmacht in Franken aufgestiegen waren, kam es Anfang des 15. Jahrhunderts zu einem richtigen Karrieresprung. Man kann auch sagen, dass wir von der Cadolzburg aus, die damals unsere bevorzugte Residenz war, Berlin erobert haben.

Mein Ur-ur-ur-ur-Enkel - Habe ich mich jetzt verzählt? Egal. - Burggraf Friedrich VI. leistete König Sigismund seit 1411 treue Dienste als sein Stellvertreter in der Mark Brandenburg. Der aufmüpfige Adel dort war wirklich schwer zu kontrollieren.

Da Sigismund glücklicherweise keine Söhne hatte, machte er 1415 kurzerhand meinen Ur-ur-ur... - meinen Nachfahren Friedrich zum Markgrafen von Brandenburg. Seitdem nennen ihn unsere Haus- und Hofhistoriker auch Friedrich I. Diese Belehnung ließ uns sogar zu Kurfürsten werden. In diesem exklusiven Kreis waren die sieben Herrscher, die den König des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation wählten. Neben uns waren das unter anderem auch unsere - nicht immer geliebten - Verwandten die Wittelsbacher als Pfalzgrafen bei Rhein und die sächsischen Herzöge.

Einer meiner liebsten Nachkommen ist Friedrichs Sohn Albrecht, den der große Papst Pius II. den "deutschen Achill" nannte. Seitdem bezeichnen ihn alle als Albrecht Achilles. Albrecht war einer der wichtigsten deutschen Fürsten und hat als letzter aus meiner Familie in Franken, das inzwischen in ein Oberland rund um Kulmbach und Bayreuth und ein Unterland um Ansbach und Cadolzburg aufgeteilt war, und in Brandenburg regiert.

Es waren dann auch unsere Nachkommen in Brandenburg, die 1701 Könige von Preußen und 1871 deutsche Kaiser wurden. Wirklich eine Mordskarriere! Da seht ihr, was aus einem schwäbischen Grafen alles werden kann!

Viel mehr könnt ich Euch noch erzählen, doch am besten Ihr erlebt unsere Geschichte einfach selbst auf Eurer Reise durch unsere fränkischen Länder. Sicher werdet ihr hier viel entdecken!

Lebt wohl, ihr Fahrenden!

Und grüßt mir die Verwandtschaft!

Bedeutende Persönlichkeiten der Hohenzollern

Friedrich V. Burggraf von Nürnberg (* um 1333, †1398)

Friedrich V. gilt als außergewöhnlich geschäftstüchtiger Burggraf, der durch seine zielstrebige Machpolitik auch über die Grenzen seiner Besitzungen hinweg im Reich erfolgreich war. Seine Kaisertreue sowie sein Einsatz für das Reich wurden schließlich mit der Erhebung in einen den Reichsfürsten gleichen Stand im Jahr 1363 belohnt.

Als Sohn des Burggrafen Johann II. von Nürnberg und Elisabeth Gräfin von Henneberg trug er nach dessen Tod (1357) den Burggrafentitel. Die Regierung teilte er sich jedoch zunächst noch mit seinem Onkel Albrecht, bis dieser 1361 verstarb. Er heiratete 1350 Elisabeth von Meißen (*1329, †1375), eine Wettiner Prinzessin und Enkelin von Kaiser Ludwig IV. aus dem Haus Wittelsbach.

Zeit seiner Regierung als Burggraf setzte sich Friedrich V. für die Wahrung des allgemeinen Landfriedens im Reich ein. 1362 wurde ihm vom Kaiser das Amt eines Reichshauptmannes an der Spitze des Landfriedensbundes in Franken übertragen, danach war er als Reichslandvogt im Elsass und Oberschwaben tätig. Durch seine Tätigkeit als Friedensstifter, Wahrer des Rechts und der öffentlichen Sicherheit erwarb er sich allseits Achtung und wurde 1389 von der Reichsstadt Rothenburg zu ihrem Schirmer auf Lebenszeit ernannt.

Elisabeth von Hohenzollern-Nürnberg (*1358, †1411)

verheiratet mit Ruprecht von der Pfalz (König 1400-1410)

Der soziale Aufstieg der Zollern in der mittelalterlichen Adelsgesellschaft lässt sich nicht zuletzt durch ihre erfolgreiche Heiratspolitik belegen. Seit der Standeserhöhung von Friedrich V. (1363), mit der ihm und seinen Nachkommen fürstliche Rechte zugesprochen und sie damit gleichsam als Reichfürsten anerkannt wurden, waren die Söhne und Töchter der Zollern zu interessanten Heiratspartnern für europäische Königs- und Fürstenhäuser geworden. Die Vita Elisabeths von Hohenzollern-Nürnberg kann geradezu als Paradebeispiel eines geglückten Konnubiums bezeichnet werden.

Elisabeth von Hohenzollern-Nürnberg (*1358, †1411) wurde als Tochter des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg und Elisabeth von Meißen und Thüringen geboren. Als älteste Tochter wurde sie für eine in dynastischem Sinn aussichtsreiche Ehe bestimmt, weshalb Elisabeth 1374 im Alter von 16 Jahren mit dem ambitionierten Wittelsbacher Kurprinzen Ruprecht III. vermählt wurde. Als Sohn des Pfalzgrafen und Kurfürsten von der Pfalz erbte Elisabeths Gatte diese Titel von seinem Vater. Ruprecht III. war zudem federführend beteiligt an der Absetzung von König Wenzel am 20. August 1400. Schon am nächsten Tag wurde Ruprecht III. zum Nachfolger Wenzels gewählt, wobei er als einziger deutscher König mit seiner eigenen Kurfürstenstimme die Wahl für sich entschied. Die Burggrafentochter Elisabeth starb 1411 als Königin und Kurfürstin von der Pfalz.

Friedrich II., genannt Eisenzahn oder der Eiserne (*1413, †1471)

Obwohl nur der zweitgeborene Sohn, machte Friedrich doch Karriere als Kurfürst und Markgraf in Brandenburg und wurde zeitweise sogar als König von Polen und Böhmen gehandelt. Er schlug diese Titel jedoch aus, um sich der Stärkung der brandenburgischen Kurlande zu widmen. Friedrich wurde "Eisenzahn" oder "der Eiserne" genannt, weil er sich entschlossen und fest gegen die aufbegehrenden Landstände wandte und eine autoritäre und unabhängige Fürstenpolitik betrieb.

Bereits als 8-jähriger wurde der Zoller mit der polnischen Prinzessin Hedwig verlobt, die als Thronfolgerin galt. Bis zum plötzlichen Tod seiner jungen Verlobten im Jahr 1431 wurde er am polnischen Hof erzogen. Da sein älterer Bruder, Johann der Alchimist, sein Erstgeburtsrecht ausschlug, trat Friedrich 1440 die Nachfolge seines Vaters, Friedrich I., als Kurfürst in Brandenburg an. Am 11. Juni 1446 heiratete er in Wittenberg die Tochter des sächsischen Kurfürsten Katharina von Sachsen (*1426­, †1476). Die aus politischen Gründen geschlossene Ehe verlief unglücklich und dem Markgrafen wurden zahlreiche Affären nachgesagt. Nach erfolglosen Kämpfen gegen die Pommerschen Herzöge, in denen er die besetzte Uckermark nur teilweise zurückerobern konnte, übergab er 1470 die Herrschaft an seinen Bruder Albrecht Achilles und zog sich auf die Kulmbacher Plassenburg zurück.

Friedrich II. ist der Stifter der adligen "Gesellschaft Unserer Lieben Frau" (auch "Schwanenritterorden" genannt), die er wenige Tage vor seinem Regierungsantritt in Brandenburg im Jahr 1440 gründete. Neben der sittlichen Führung hatte dieser Ritterorden vor allem die Bindung des märkischen Adels an das nur eine Generation zuvor in die Mark gekommene Fürstenhaus zum Zweck. Sein Bruder Achilles begründete 1459 eine eigene süddeutsche Zunge dieses Ritterordens in Franken.

Johann Cicero (*1455, †1499)

Seiner Redegewandtheit und seiner Kenntnis der lateinischen Sprache verdankt der Zoller den Beinamen, der an den berühmten römischen Rhetor und Politiker Marcus Tullius Cicero erinnert. Er ist der erste Fürst aus dem Haus Zollern, der die Mark Brandenburg nicht von der Ferne aus regierte und persönlich mit der Markgrafschaft Brandenburg verbunden war.

Johann stammt aus der ersten Ehe des Markgrafen Albrecht Achilles mit Margarete von Baden und wurde als deren ältester Sohn in Ansbach geboren. Bereits mit 12 Jahren wurde er als designierter Erbe von seinem Onkel Friedrich Eisenzahn in die Mark Brandenburg geholt, der 1470 abdankte. Sein Vater Albrecht Achilles übernahm die Herrschaft im Kurfürstentum Brandenburg und ernannte den erst 15-jährigen Johann zum stellvertretenden Regenten in der Mark, während er selbst es vorzog, die politischen Belange Brandenburgs vom fernen Franken aus zu bestimmen. Johann trat ein schwieriges Erbe an, da die brandenburgischen Lande durch finanzielle Not und Kriege zerrüttet waren. Zur Finanzierung seiner Regierung führte er unter anderem 1488 die heftig umstrittene Biersteuer ein, die ein Präzedenzfall für das Prinzip der indirekten Besteuerung werden sollte. Durch kluge Diplomatie gelang es Johann jedoch sogar, sein Herrschaftsgebiet auszuweiten. Nach dem Tod seines Vaters trat er auch dessen Nachfolge im Kurfürstenamt an.

Der fettleibige Johann starb auf der Burg von Arneburg im heutigen Sachsen-Anhalt an der Brustwassersucht, die zur Erbkrankheit der Hohenzollern werden sollte.

Georg der Fromme oder auch der Bekenner (*1484, †1543)

Georg der Fromme ging vor allem als Verfechter der Reformation in die Geschichte ein. Ein Umstand, dem er auch seinen Beinamen verdankt. Schon bald nach dem berühmten Thesenanschlag Luthers 1517 an der Tür der Schlosskirche zu Wittenberg schloss sich Georg innerlich der Reformation an. Seit 1523 stand er mit dem Reformator in persönlichem Kontakt und führte den "neuen Glauben" bis 1533 flächendeckend in seinem Herrschaftsbereich ein.

Geboren wurde Georg in Ansbach als Sohn von Friedrich dem Älteren, zweitältester Sohn von Albrecht Achilles, und Sofia, Prinzessin von Polen und Litauen. Da sein älterer Bruder Kasimir das Erbe als Markgraf antreten sollte, wurde Georg zu einem geistlichen Lebensweg bestimmt. Doch schon nach wenigen Jahren als Würzburger Domherr resignierte er und wechselte 1506 in den weltlichen Stand. In erster von insgesamt drei Ehen heiratete Georg 1509 Beatrix von Frangepan, wodurch er auf einen Schlag zu einem der mächtigsten Großgrundbesitzer im ungarischen Reich wurde. Da er die verstreuten Besitzungen nicht vor dem Ansturm der Türken halten konnte veräußerte er diese jedoch nach dem Tod von Beatrix (1510) und erwarb Ländereien in Schlesien. Darunter auch das Herzogtum Ratibor, aus dessen Einnahmen er den Bau des Jagdschlosses Ratibor in Roth 1535 finanzierte.

Ein Wendepunkt in seinem Leben markiert das Jahr 1515: Zusammen mit seinem Bruder Kasimir entmachtete Georg den verschwendungssüchtigen Vater, der auf der Plassenburg gefangen gehalten wurde. Obwohl nun Markgraf von Ansbach hielt er sich erst nach Kasimirs Tod 1527 regelmäßig im fränkischen Markgraftum auf. Als Vormund verwaltete er zudem auch den brüderlichen Besitz für seinen erst 5-jährigen Neffen Albrecht Alcibiades.

Albrecht von Brandenburg-Ansbach (*1490, †1568)

Albrecht war der erste Herzog in Preußen. Seine Karriere begann jedoch als Hochmeister des Deutschen Ordens. Bis zu seinem Übertritt zum Protestantismus (1523-1525) stand er an der Spitze des katholischen Ordensstaats in Preußen, dessen Säkularisierung und Umwandlung in ein lutherisches Herzogtum unter polnischer Lehenshoheit (1525) er verantwortete.

Albrecht ist der jüngste Sohn von Friedrich dem Älteren und Sofia von Polen. Wie sein Bruder Georg wurde auch Albrecht für eine geistliche Laufbahn vorgesehen und wurde mit 20 Jahren zum Hochmeister des Deutschen Ordens gewählt (1511). Wahlentscheidend war Albrechts Verwandtschaft zum polnischen und deutschen Königshaus. Während eines Aufenthalts in Nürnberg (1522-1525) geriet er in den Strudel der Reformation. Andreas Osiander konnte ihn für die protestantische Seite gewinnen und Luther selbst riet ihm das Ordensland in ein weltliches Herzogtum umzuwandeln. Ein Rat dem Albrecht vor allem aus politischen Gründen folgte. Neben seinem Einsatz für die Reformation tat sich der neue Herzog als Förderer von Bildung und Schulwesen hervor: Er veranlasste u.a. die Einrichtung von städtischen Lateinschulen, begründete die 1544 die Universität in Königsberg ("Albertina") und ließ auf eigene Kosten Schulbücher drucken.

Seine letzten Regierungsjahre waren geprägt von Zerwürfnissen innerhalb der reformatorischen Führungsriege in Königsberg und damit einhergehenden politischen Unruhen in Preußen. Der polnische König ernannte deshalb neue Räte in Preußen, von denen Albrecht bis zu seinem Tod abhängig blieb. Da sowohl sein geisteskranker Sohn Albrecht Friedrich (*1553, †1603) als auch der kommissarisch regierende Markgraf Georg Friedrich ohne männliche Erben verstarben, fiel Preußen an die brandenburgische Linie der Hohenzollern.

Georg Friedrich I. (*1539, †1603)

Georg Friedrich I. war der erste Fürst, der sowohl die beiden fränkischen Markgraftümer als auch das erst 1525 entstandene Herzogtum Preußen - in Vertretung des geisteskranken Albrecht Friedrich - in Personalunion regierte. Dabei bewies er Talent für Verwaltungsorganisation und Finanzpolitik und konnte die fränkischen Zollernlande von ihrer Verschuldung befreien. Dieses erfolgreiche Regierungsmodell übertrug er nach Preußen, wo er Verwaltung, Finanzwesen und Steuern nach fränkischem Vorbild einführte. Beide Besitzungen erlebten unter seiner reformierten Regierung eine Blütezeit.

Georg Friedrich war der einzige Sohn des Ansbacher Markgrafen Georg des Frommen und dessen dritter Ehefrau Aemilia von Sachsen (*1516, †1591). Er folgte seinem Vater mit 17 Jahren als Fürst in Ansbach und übernahm die Regierung in Kulmbach nach dem Tod seines kinderlosen Cousins Albrecht Alcibiades (†1557). 1578 wurde Georg Friedrich schließlich das Lehen für Preußen übertragen, da sein geistig kranker Cousin in Preußen nicht regierungsfähig war.

Sein besonderes Augenmerk galt auch der Absicherung und Erweiterung der Zollernmacht insgesamt. Dazu baute er gezielt mittels Ehebündnissen die seit längerem bestehende Distanz zum märkischen Familienzweig ab. Vor allem seine eigene Heirat mit der Nichte von Kurfürst Joachim II. von Brandenburg trug dazu bei. In seinen letzten Lebensjahren widmete sich der Fürst ohne männliche Nachkommen mit aller Kraft der Wiederzusammenführung der getrennten Linien seines Hauses. 1598 schloss er mit Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg den Geraer Hausvertrag, in dem die kurbrandenburgische Linie zum Erben des gesamten Territorialbesitzes von Georg Friedrich ernannt wurde. Mit seinem Tod endete der ältere Zweig der Hohenzollern in Franken.

Friedrich III., als I. König in Preußen (*1657, †1713)

Die Selbstkrönung zum König von Preußen im Jahr 1701 ist das wohl historisch bedeutsamste Ereignis der Regentschaft Friedrichs. In großem Stil förderte er Kunst und Wissenschaft an seinem Hof und wurde 1694 zum Stifter der Akademie der Künste in Berlin. Zu den Schattenseiten seiner Herrschaft gehörten massive Korruption und exzessive höfische Prachtentfaltung. Die hohen Staatsausgaben führten zur Verelendung ganzer Bevölkerungsschichten und brachten den Staat an den Rand des Ruins.

Friedrich war der dritte Sohn von Friedrich Wilhelm von Brandenburg ("der Große Kurfürst") und Luise Henriette von Oranien. Nach dem Tod seiner älteren Brüder fiel dem kleinen, etwas verwachsenen Friedrich die Stellung des Kurprinzen zu. Im Jahr 1688 trat er sein Erbe als Kurfürst und Markgraf von Brandenburg an. Während sein Vater alle Regierungsfragen selbst entschieden hatte, überließ Friedrich III. die Regierungsgeschäfte seinen korrupten Räten. Er selbst betätigte sich außenpolitisch und beteiligte sich u.a. im Pfälzischen und Spanischen Erbfolgekrieg.

Dem Wunsch nach der Königswürde lagen weniger persönliche Eitelkeiten, sondern vielmehr die Umbrüche in den europäischen und deutschen Rangverhältnissen zu Grunde. Er wollte nicht hinter den Nachbarn in Sachsen und Hannover zurückstehen und strebte nach mehr außenpolitischer Souveränität gegenüber den übermächtigen Kaisern aus dem Hause Habsburg. Nur Preußen, das nicht zum Heiligen Römischen Reich gehörte, kam deshalb für diese Rangerhöhung in Frage.

Wilhelmine (*1709, †1758)

Markgräfin Wilhelmine, die Lieblingsschwester Friedrichs des Großen, zählte ohne Zweifel zu den bedeutendsten Frauengestalten des 18. Jahrhunderts. Wilhelmine ist mit ihrer Liebe zu den schönen Künsten und der Welt des Geistes eine der wichtigsten Repräsentantinnen einer Epoche im Umbruch - der Zeit der Aufklärung.

Prinzessin Friederike Sophie Wilhelmine kam am 3. Juli 1709 als Tochter des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. von Preußen und seiner Gattin Sophie Dorothea aus dem Hause Hannover zur Welt. Sie war die älteste von zehn Geschwistern.

Nachdem eine Verheiratung ins englische Königshaus gescheitert war, wurde Wilhelmine mit dem Bayreuther Erbprinzen Friedrich (*1711, †1763) vermählt. Dennoch hatte sie - auch wenn ihr Bayreuth immer etwas zu eng blieb - Glück, denn sie liebte ihren Gatten.

Wilhelmine nahm intensiven Einfluss auf die Planung und Ausstattung der Bayreuther Schlösser sowie auf die Gestaltung der Gartenanlagen. Die Markgräfin betätigte sich künstlerisch in allen Bereichen der Kultur: Sie malte, komponierte, verfasste Bühnenwerke, trat gelegentlich als Schauspielerin auf und führte Regie. Sie war eine bedeutende internationale Schriftstellerin, die mit den Geistesgrößen ihrer Zeit, u.a. mit Voltaire, regen Austausch pflegte.

Das Bayreuth des 18. Jahrhunderts mit seinen reizvollen Schlössern und Parks ist weitgehend Wilhelmines Werk: ein arkadischer Ort des Lebensgenusses und ein Kommentar in Architektur, Stuck und Malerei zu ihrer Person, ihrem Denken und ihren künstlerischen Vorlieben. Es kann nur in Erstaunen setzen, was diese zierliche und doch tatkräftige Frau in den zwei Jahrzehnten zwischen 1735 und 1758 ersonnen und geschaffen hat.

Friedrich II., genannt der Große (*1712 †1786)

Bereits zu Lebzeiten galt Friedrich II. als außergewöhnlicher Regent unter dessen Herrschaft Preußen zu einer Großmacht in Europa aufstieg. Ein Aufstieg, der vor allem auf die militärischen Erfolge Friedrichs in der Allianz gegen Österreich, in den Schlesischen Kriegen (1740-42 und 1744/45) und im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) zurückzuführen ist. Seines strategischen Geschicks wegen bürgerte sich der Beiname "der Große" ein. Friedrich selbst bezeichnete sich als "erster Diener des Staates" und gilt als Vertreter des sogenannten aufgeklärten Absolutismus.

Geboren im Berliner Stadtschloss war Friedrich der älteste überlebende Sohn von König Friedrich Wilhelm I. ("der Soldatenkönig") und Sophie Dorothea von Hannover. Seine frühe Kindheit verlebte er zusammen mit der älteren Schwester Wilhelmine, zu der er zeitlebens ein enges Vertrauensverhältnis behielt. Danach verfügte sein Vater eine äußerst strenge, autoritäre und religiös-protestantische Erziehung, der sich der kunstsinnige Prinz wiederholt wiedersetzte. 1733 willigte Friedrich widerwillig ein, die Tochter des Herzogs von Braunschweig zu heiraten. Die Ehe blieb kinderlos, weshalb ihm sein Neffe Friedrich Wilhelm II. nachfolgte.

Neben seinen Erfolgen als Feldherr tat sich Friedrich auch als Reformer der Innenpolitik Preußens hervor. Zu den ersten Maßnahmen nach seiner Krönung (1740) gehörten die Abschaffung der Folter und die Einführung einer zumindest eingeschränkten Pressefreiheit. Seine zahlreichen innenpolitischen Initiativen betrafen das Rechtswesen (Allgemeines Landrecht) genauso wie die Landwirtschaft (Einführung der Kartoffel) und das Bildungswesen. An seinem Hof in Schloss Sansoucci umgab er sich mit Intellektuellen, wie etwa Voltaire, und verfasste zahlreiche historische und literarische Werke, darunter den berühmten "Antimachiavelli".

Markgraf (Christian Friedrich) Karl Alexander (*1736, †1806)

Karl Alexander war stark vom aufgeklärten Absolutismus geprägt. Er setzte sich sehr für die Förderung der Kultur, des Handels, der Landwirtschaft und die Wohlfahrt seiner Untertanen ein. Zudem trat er als einer der ersten süddeutschen Fürsten für die religiöse Toleranz ein. Nicht zuletzt die - unter anderem nach ihm benannte - Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen profitierte von seiner Förderung.

Seine Eltern waren Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach und Friederike Luise von Preußen, die Schwester von Friedrich dem Großen. Nach dem plötzlichen Tod seines Bruders rückte Karl Alexander zum Erbprinzen von Brandenburg-Ansbach auf und trat 1757 die Nachfolge seines Vaters an. 1769 fiel auch das Fürstentum Bayreuth gemäß den hohenzollerischen Haus- und Reichsgesetzen an ihn.

1780 gründete Karl Alexander seine eigene Hofbank aus der die Bayerische Staatsbank, heute HypoVereinsbank, hervorging. Einnahmen erzielte er unter anderem dadurch, dass er dem britischen König Hilfstruppen für dessen Kolonien in Amerika vermietete.

Der kinderlose Karl Alexander trat am 16. Januar 1791 in einem Geheimvertrag seine Fürstentümer an Preußen ab, das ohnehin nach seinem Tod regulär im Erbgang an seine Verwandten gefallen wäre. Die Fürstentümer wurden damit für zwei Jahrzehnte preußisch, bevor sie 1806 (Ansbach) und 1810 (Bayreuth) an das Königreich Bayern gingen. Karl Alexander war der letzte Fürst aus der sogenannten jüngeren fränkischen Linie des Hauses Hohenzollern. Seinen Lebensabend verbrachte er mit seiner ehemaligen Geliebten - dann Ehefrau - Lady Elizabeth Craven in England als begeisterter Pferdezüchter.

Kaiser Wilhelm I. (*1797, †1888)

Geboren als Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen ging er als erster Deutscher Kaiser in die Geschichte ein. Wilhelm selbst akzeptierte nur widerwillig die Kaiserproklamation, die am 18. Januar 1871 in Versailles stattfand, genau 170 Jahre nach der Krönung des ersten Königs in Preußen. Er befürchtete, "dass das alte Preußen zu Grabe getragen wurde". Dennoch wurde er zur Integrationsfigur des neuen Reiches, dessen Gründung sein Ministerpräsident Otto von Bismarck maßgeblich vorangetrieben hat.

Durch die Kinderlosigkeit seines älteren Bruders fiel ihm 1858 das Amt des Prinzregenten und nach dessen Tod 1861 die Krone Preußens zu. Wilhelm erhielt eine militärische Erziehung und begleitete bereits seinen Vater Friedrich Wilhelm III. (*1770, †1840) auf Feldzügen. Aus seiner Ehe mit Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach gingen zwei Kinder hervor.

In der Öffentlichkeit war das Bild Wilhelms vor allem aufgrund seines Eintretens für eine gewaltsame Niederschlagung der Märzrevolution in Berlin (Mai 1848) lange Jahre negativ gefärbt. Erst mit dem Sieg über Österreich 1866 begann sich die öffentliche Meinung zu ändern. 1867 zog er an der Spitze der verbündeten deutschen Staaten in den Krieg gegen Frankreich, der bereits 1870 mit dem Sieg in Sedan entschieden war. Im hohen Alter genoss Kaiser Wilhelm hohe Popularität. Er verstarb nach kurzer Krankheit im Drei-Kaiser-Jahr am 9. März 1888.

Kaiser Wilhelm II. (*1859, †1941)

Als der krebskranke Friedrich III. nach nur 99 Tagen an der Macht verstarb, folgte ihm sein 29jähriger Sohn Wilhelm auf den Thron, der zum letzten deutschen Kaiser werden sollte. Anders als seine Eltern, die für eine liberal-konstitutionelle Monarchie eintraten, hatte Wilhelm eine traditionelle Auffassung vom Kaisertum und lehnte eine Demokratisierung der Verfassung ab. Er förderte jedoch den technischen Fortschritt und die Wissenschaften und setzte sich für soziale Reformen ein. Seine innenpolitischen Erfolge standen im krassen Gegensatz zu seiner Außenpolitik, die im Krieg endete.

Wilhelms Geburt war voller Komplikationen, weshalb sein linker Arm zeitlebens gelähmt war und deutlich kürzer blieb. Er erlebte seine frühe Kindheit als Tortur. Nichts blieb unversucht, die Behinderung zu beheben - selbst die abenteuerlichsten Wundermittel wurden versucht, wie das Einnähen des kranken Armes in ein frisch geschlachtetes Kaninchen. Als Sohn von Prinzessin Victoria von England war Wilhelm der Enkel von Queen Victoria und auch mit dem russischen Zar war er verwandt.

Seine Regierungszeit wird überschattet vom ersten Weltkrieg, in dessen Endphase sich die politischen Ereignisse in Deutschland überschlugen. Mit dem Ausbruch der Novemberrevolution von 1918/19 wurde Wilhelm zur Abdankung gezwungen. Er floh ins niederländische Exil, wo er am 28.11.1918 die Abdankungsurkunde unterzeichnete. Er gab trotz seines Exils nie ganz die Aussicht auf eine politische Rückkehr auf und hoffte am Ende der Weimarer Republik, die Nationalsozialisten würden die Monarchie wiederherstellen - bekanntlich eine Illusion. Wilhelm entwickelte eine zunehmend distanzierte Haltung zur politischen Entwicklung in Deutschland und kritisierte offen die antisemitischen Pogrome. Er starb 1941 im Haus Doorn in den Niederlanden und verfügte, dass eine Umbettung seiner Gebeine in deutsche Erde erst nach Wiedererrichtung der Monarchie in Deutschland durchzuführen sei.

Die Geschichte der Hohenzollern im Laufe der Zeit

Das 10. Jahrhundert

954: Langenzenn wird als Königshof "cinna" zum ersten Mal anlässlich eines Reichstages mit König Otto I. erwähnt.

Das 11. Jahrhundert

1050: In der Siegena-Urkunde wird Nürnberg erstmals urkundlich erwähnt als "Nŏrenberc". Zu dieser Zeit ist die Versorgungsstruktur des Ortes auf dem Felsrücken nördlich der Pegnitz vermutlich bereits sehr gut, sodass Kaiser Heinrich III. (*1017, †1056) auf seiner Reise hier Etappe machen kann und eine Fürstenversammlung abhält.

Das 12. Jahrhundert

1132: Als bischöfliches Eigenkloster wird das Kloster Heilsbronn vom Bischof von Bamberg gegründet.

1138: Windsbach wird erstmals urkundlich erwähnt.

1157: Erste urkundliche Erwähnung eines Vogts von "Kadolzburg".

1169-1170: Die Gemeinde Großhabersdorf wird erstmalig urkundlich als "Hadewardesdorf" erwähnt.

Das 13. Jahrhundert

1219: Der "Großen Freiheitsbriefes" für die Stadt Nürnberg wird durch König Friedrich II. verliehen. Dieses umfassende Stadtprivileg stellt die Bürger Nürnbergs unter seinen alleinigen Schutz und garantiert der Stadt münz- und zollpolitische Vorteile.

1246: Ammerndorf wird erstmalig urkundlich als "Amelradorf" erwähnt.

1246: Das Gebiet rund um Cadolzburg gelangt in den Besitz der hohenzollerischen Burggrafen von Nürnberg und bleibt für die Hohenzollern für mehr als 200 Jahre ein bevorzugter Wohnsitz.

1246: Lichtenau wird erstmalig erwähnt. Rudolf von Dornberg vermacht testamentarisch seiner Gemahlin Kunigunde das "feste Schloß Lichtenau". Eigentümer ist das Reich.

1248: Langenzenn wird hohenzollerisch, indem es durch Erbschaft an die Burggrafen von Nürnberg fällt.

1249: Papst Innozenz IV. bestätigt 1249 den Klosterbesitz in Ammerndorf. Das Ortswappen erinnert heute noch an die langjährigen Verbindungen des Ortes zum Kloster Heilsbronn.

1256: Auf der Cadolzburg werden die ersten zollerischen Urkunden ausgestellt.

1273: König Rudolf I. von Habsburg erteilt dem Nürnberger Burggraf Friedrich II. einen Lehenbrief ("Comiciam Burcgravie in Nurenberch"), welcher alle erworbenen Rechte und Besitzungen der Hohenzollern in Franken reichsrechtlich legitimiert und gegen Ansprüche von Mitkonkurrenten, allen voran denen der Herzöge von Bayern, absichert.

1278: Windsbach wird das Stadtrecht verliehen und heißt seitdem Stadt Windsbach.

1282: Die Stadt Windsbach wird dem Burggrafen Friedrich von Nürnberg zugeschrieben. In Folge dessen beginnt auch in hier von nun an die Markgrafenzeit Brandenburg-Ansbach.

1292: Das Roßtaler Schlossgut und seine Besitzungen gehen durch Erwerb von den Herren von Heideck, einem Mittelfränkischen Adelsgeschlecht, an die Hohenzollern über.

1297: Das Kloster in Heilsbronn wird für mehr als 300 Jahre Grablege der fränkischen Hohenzollern. Burggraf Friedrich III. von Nürnberg wird im Münster bestattet.

1298: Erste Erwähnung des Ortes Neuendettelsau, im Testament der Hedwig von Vestenberg unter dem Namen "castro Tetelsaue".

13. Jh.: Die Hohenzollern fungieren seit dem 13. Jh. als weltliche Schutzherren des Klosters in Heilsbronn.

13. Jh.: Bereits im 13. Jh. haben die Hohenzollern Besitzungen in der Gegend Großhabersdorfs. Der Ort besitzt ein eigenes markgräfliches Dorfgericht, dem die niedrige Gerichtsbarkeit über die Einwohnerschaft von Großhabersdorf und Fernabrünst übertragen wird.

Das 14. Jahrhundert

1328: Roßtal erhält auf Betreiben des Burggrafen Friedrich IV. von Kaiser Ludwig dem Bayern die Stadt- und Marktrechte. Damit einher geht ein eigenes Stadtgericht.

1331: Die Herrschaft über Ansbach wird von den Hohenzollern per Kauf erworben. Die Stadt geht damit von den Grafen von Oettingen in ihren Besitz über.

1340: Die Zollern beerben die Grafen von Orlamünde und erlangen so die Herrschaft über Kulmbach und die Plassenburg. 

1349: Das Kaiserliche Landgericht Burggrafschaft Nürnberg wird nach Cadolzburg verlegt.

1350: Veitsbronn wird erstmalig urkundlich unter dem Namen Vitesprunne erwähnt.

1350: Die Grafschaft der Zollern gelangt nach Franken. Dies geschieht, als der schwäbische Graf Friedrich III. von Zollern durch den staufischen Kaiser Heinrich VI. mit dem Burggrafenamt belehnt wird. Dieses umfasst die Burghut über die Kaiserburg in Nürnberg und eine eigene Burggrafenburg direkt vor den Toren der Kaiserburg.

1356: Karl IV. ernennt die Stadt Nürnberg, in seiner Goldenen Bulle, als Austragungsort jedes ersten Reichstags nach einer neuerlichen Königswahl.

1360: Das hohenzollerische Langenzenn erhält das Stadtrecht. Zeitgleich wird das ursprünglich bei Cadolzburg liegende Halsgericht nach Langenzenn verlegt. Mit der hohen Gerichtsbarkeit obliegt es nun der Stadt schwere Straftaten zu richten und die Todesstrafe zu vollziehen. Der Galgenberg erinnert heute noch an dieses Privileg.

1361: Kaiser Karl IV. verleiht dem Burggrafen Albrecht das Münzrecht, das ihm zugesteht Münzstätten in Cadolzburg und in der ,,Stadt Zenne" zu errichten. Unter Friedrich V. (Nachfolger Albrechts) war die Langenzenner Münze bis 1388 die bedeutendste des Burggrafentums. Damit hat Langenzenn alle Rechte einer mittelalterlichen Stadt und ist wichtiges Zentrum der Region.

1363: Kaiser Karl IV. spricht mit Hilfe einer Urkunde dem Nürnberger Burggraf Friedrich V. und seinen Erben fürstliche Rechte zu und erkennt sie als vollwertige Reichsfürsten an.

1366: Bau der Hohenzollerngruft im Kloster in Heilsbronn.

1386: Ein Zollamt in Ammerndorf ist datiert.

1386: Veitsbronn liegt an der alten Handelsstraße von Nürnberg nach Frankfurt. Laut Geleitvertrag müssen von nun an alle vorbeiziehenden Kaufmannszüge im "Schwarzen Roß" in Veitsbronn anhalten, bei der Rückkunft müssen sie hier einen Schmaus geben.

1387-1389: Städtekrieg zwischen den Reichsstädten sowie adeligen Fürsten. Auch die Zollern sind beteiligt.

1390: Entstehung des Stadtwappens der Stadt Langenzenn mit dem Vollwappen der hohenzollerischen Burggrafen, dem gevierten Schild, Helm und Brackenkopf als Helmzier.

14. Jh.: Bereits im frühen 14. Jh. entsteht unter Burggraf Friedrich IV. auf der Höhe vor der Cadolzburg eine planmäßige bürgerliche Ansiedlung.

14. Jh.-15. Jh.: Obwohl der Markt Cadolzburg durch Graben und Wall befestigt war, wurde er im 14. und 15. Jh. mehrfach von den Nürnbergern eingenommen und niedergebrannt, ebenso durch feindliche Einfälle während des 30-jährigen Krieges.

Das 15. Jahrhundert

1406: Die damalige Vorherrschaft der Edelfreien von Heideck endet mit einem Verkauf Lichtenaus an die Reichsstadt Nürnberg.

1409: Die Reichsstadt Nürnberg verkauft Lichtenau wegen der fortdauernden Querelen mit Ansbach an das patrizische Geschlecht Rummel.

1409: Das Kloster in Langenzenn wird durch Johann III. (Nürnberg) und Friedrich VI. (Brandenburg), Burggrafen von Nürnberg, gegründet.

1414: Die Markgrafen eröffnen in Großhabersdorf eine Zollstation.

1415: König Sigismund überträgt dem Nürnberger Burggraf Friedrich VI. die Mark Brandenburg und die damit verbundene Kurwürde. Er beginnt die Cadolzburg als seine Hauptresidenz repräsentativ auszubauen.

1415: Die ursprünglich romanische Kirche St. Laurentius in Roßtal wird im Zeitgeist der Spätgotik umgebaut. Maßgeblich dafür verantwortlich dürfte Elisabeth von Bayern-Landshut, Gattin Friedrichs I., sein. Ihr Wappen ist noch heute an der Südseite des Kirchturms zu sehen.

1415: König Sigismund belehnt den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich VI. von Zollern, mit der Mark Brandenburg und der Kurwürde. 1411 wurde Friedrich VI. vom König beauftragt die landesherrliche Ordnung in Brandenburg wiederherzustellen. In erbitterten Kämpfen gelang ihm bis 1415 eine Sicherung der Mark gegen alle Feinde, woraufhin König Sigismund ihm mit der Belehnung dankt.

1420: Während des Bayerischen Krieges drängt Christoph Leininger, ein Untertan der Wittelsbacher, in die Burggrafenburg Nürnberg ein und lässt diese niederbrennen.

1427: Friedrich I. verkauft die Burggrafenburg sowie einen Großteil der dazugehörigen Rechte an die Reichsstadt Nürnberg. Bereits im 14. Jh. verschlechtert sich das Verhältnis zu den Nürnbergern stark, die sogar weine Mauer um die Burggrafenburg errichten lassen. Die Handlungshoheit der Hohenzollern wird stark eingeschränkt. Daneben begründen auch militärisch wie finanziell aufwendige Aufgaben in der Mark Brandenburg den Verkauf der Kaiserburg.

1437: Durch die Erbregelung Friedrichs I. erhält Friedrich II. die Mark Brandenburg und das Kurfürstenamt. Die fränkischen Stammlande teilt sich nun der älteste Sohn, Johann der Alchimist, mit Albrecht Achilles.

1440: Nach dem Ableben Friedrichs I. von Brandenburg verlegt seine Frau Elisabeth von Bayern, genannt Schöne Else, ihren Hofstaat zu Albrecht Achilles in die Cadolzburg. Albrecht Achilles ist Markgraf "unter dem Gebirg" rund um Ansbach und Cadolzburg.

1444: Der Markgraf zu Ansbach erwirbt das Gasthaus Rotes Ross. Fortan wird diese Fürstenherberge genannt.

1449-1453: Der Erste Markgrafenkrieg, auch bekannt als Süddeutscher Städtekrieg, findet statt. Hintergrund der Auseinandersetzungen sind Streitigkeiten um Besitztümer zwischen Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach und der Reichsstadt Nürnberg. Der Krieg bleibt ohne eindeutigen Sieger nach Festlegung eines Waffenstillstandes. 1453 wird endgültig Frieden geschlossen.

1449-1450: Während des Ersten Markgrafenkrieges wird Großhabersdorf mehrfach von der Reichsstadt Nürnberg überfallen.

1453: Markgraf Albrecht Achilles räumte die von ihm eroberten Nürnberger Besitzungen und erhält im Gegenzug eine Entschädigung für die Verwüstungen der Stadt Nürnberg.

1449: Der Ansbacher Markgraf Albrecht Achilles aus dem Hause Hohenzollern erobert die zu Nürnberg gehörende Feste Lichtenau im ersten Markgrafenkrieg als Beginn einer größeren Auseinandersetzung zwischen Reichsstädten und hauptsächlich oberdeutschen Fürsten.

1449-1453: Ammerndorf erlebt immer wieder Plünderungen während des Markgrafenkrieges und muss einen hohen Blutzoll bezahlen. Auch der 30-jährige Krieg (1618-1648) trifft den Ort schwer.

1450: Plünderungen der Veitsbronner Habseligkeiten, durch den Burggrafen von Nürnberg und den Markgrafen von Ansbach, während der Markgrafenkriege.

1457: Albrecht Achilles übernimmt die alleinige Regierung im "Land ober dem Gebirg" nach dem Rücktritt Johann des Alchemisten.

1470: Die Mark Brandenburg geht von Friedrich II. in die Hand des Bruders Albrecht Achilles über. Stadthalter sind vertraute Räte und Albrecht Achilles Sohn Johann Cicero. Zum letzten Mal gelingt es alle Herrschaftsgebiete der Hohenzollern in einer Hand zu vereinen.

1473: Albrecht Achilles benennt seinen ältesten Sohn, Johann Cicero, als Erben der Kurmark. Ciceros Halbbrüder, Friedrich den Älteren und Sigmund, ernennt er zu Erben der fränkischen Fürstentümer, um Erbstreitigkeiten nach seinem Tod vorzubeugen.

1486: Mit dem Tod Albrecht Achilles wird das Zollern-Gebiet in die Herrschaftsbereiche Brandenburg, Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Kulmbach/Bayreuth aufgeteilt. Die Cadolzburg verliert damit als Residenz an Bedeutung.

15. Jh.: Unter Albrecht Achilles von Brandenburg gelangt die Cadolzburg zu höchster spätgotischer Blüte und erlebt einen Wandel von einer Verwaltungs- zur Jagdresidenz mit allem damaligen Komfort.

Das 16. Jahrhundert

1515: Markgraf Friedrich V., genannt d. Ältere, wird von seinen beiden Söhnen Kasimir und Georg aufgrund seines verschwenderischen Lebensstils abgesetzt und 13 Jahre gefangen gehalten. Nach dem Tod Kasimirs 1527 übernimmt Markgraf Georg der Fromme die Regentschaft. Er lässt seinen Vater frei und führt die Reformation ein.

1518: Sebastian v. Eyb kauft das Schloss und die Dorfherrschaft Neuendettelsaus von den Markgrafen Kasimir und Georg aus dem Hause Hohenzollern.

1522: Aufgrund hoher Verschuldung zwingen die Landstände Markgraf Kasimir dazu zwei Statthalter einzusetzen.

1525: Nürnberg führt als erste Reichsstadt die Reformation ein. Durch die Neuerung werden die Nürnberger Klöster aufgehoben und zu Ämtern oder sozialen Einrichtungen umfunktioniert.

1533: Markgraf Georg der Fromme führt die Reformation in Ansbach ein.

1533: Im Zuge der Reformation wird das Kloster Langenzenn aufgelöst und der Besitz von den Markgrafen übernommen.

1552-1554: Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach befehdet im Zweiten Markgrafenkrieg u.a. die Reichsstadt Nürnberg und Bistümer in Franken, um eine Vormachtstellung zu erlangen. Mit seiner Raubrittermanier kommt es zu Verwüstungen ganzer Landstriche. Ein Bündnis zahlreicher Fürsten kann Albrecht Alcibiades letztlich doch schlagen.

1552-1554: Im Zweiten Markgrafenkrieg wird die Veste in Lichtenau vollständig zerstört.

1563: Der Baumeister Blasius Berwart baut das spätmittelalterliche Wasserschloss Ansbach zu einer modernen Renaissanceresidenz um. Von deren Gestalt zeugt noch heute die Gotische Halle.

1578: Das Heilsbronner Kloster stirbt mit dem Tode des Abtes Melchior Wunder aus und kommt unter gesonderte markgräfliche Verwaltung.

1581: Markgraf Georg Friedrich der Ältere stiftete in Heilsbronn eine Fürstenschule für begabte Söhne des Landes. Hier wird nach Auflösung des Zisterzienserklosters in der Tradition der humanistischen Klosterschule weiter gelehrt.

1594: Markgraf Georg Friedrich von Ansbach lässt von seiner Jagdlust gesteuert 20 Jagdsäulen rund um Lichtenau aufstellen. Diese werden kurzerhand von den Nürnbergern zerstört.

Das 17. Jahrhundert

1603: Nach dem Tod Markgraf Georg Friedrichs I. erbt die brandenburgische Linie die Markgrafentümer Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth. Die ältere Linie der fränkischen Zollern endet hiermit.

1607: Die Ammerndorfer Mühle, heute eines der bedeutendsten Fachwerkhäuser Mittelfrankens, wird erbaut. In Ammerndorf entwickelt sich bis Anfang des 19. Jh.s ein für die Versorgung des Umlandes und der Städte Nürnberg und Fürth wichtiger Kornmarkt.

1627: Die Roßtaler Kirche brennt infolge eines Blitzschlages nahezu vollständig aus. Dank der massiven Unterstützung durch den Ansbacher Markgrafen kann sie umgehend instand gesetzt werden.

1632: Dreiviertel der Anwesen in Großhabersdorf werden von Wallensteins Heer in Schutt und Asche gelegt.

1692-1697: Der Markgraf von Ansbach lässt ein schlossähnliches Gebäude an der Stelle des heutigen Rathauses in Fürth errichten, das Brandenburger Haus.

Das 18. Jahrhundert

1701: Das Königreich Preußen entsteht mit der Krönung Friedrich III. aus dem Geschlecht der Hohenzollern. Fortan nennt er sich König Friedrich I. in Preußen.

1709: Roßtal wird vom Ansbacher Hofrat Pachelbl als der allerwichtigste Ort in beiden Fürstentümern des Burggraftums Nürnberg bezeichnet.

1710: Die Fayencemanufaktur in Ansbach wird durch Markgraf Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach gegründet. Bis 1741 wird die Manufaktur in fürstlicher Regie betrieben, später an Johann G. C. Popp verpachtet, der bereits seit 1715 angestellter Meister in Ansbach ist. Unter Popp gelingt das Kopieren des chinesischen Dekors der Grünen Familie, womit Ansbach bekannt wird.

1727: Nach dem zerstörerischen Großbrand 1720 Neuaufbau zahlreicher Gebäude Langenzenns im Markgrafenstil. Dazu zählen u.a. auch das heutige alte Rathaus und die Häuser rund um den Rathausplatz.

1734-1745: Unter der künstlerischen Leitung des Architekten Leopoldi Retti wird die Residenz in Ansbach qualitativ hochwertig ausgestattet.

1736-1738: Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach lässt die Gumbertus-Kirche in Ansbach im typischen markgräflichen Stil erweitern und umbauen.

1738: Trotz der stetig wachsenden Machtverhältnisse und der erfolgreichen Erweiterung ihres Regierungsgebietes besitzen die Hohenzollern zu dieser Zeit lediglich 28 von 43 Bauerngütern in Großhabersdorf.

1742: In Erlangen wird die Friedrich-Alexander-Universität gegründet und nach den Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Bayreuth und Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach benannt. Beide fördern die Universität maßgeblich. Einen Nürnberger Zweig erhält die Universität erst nach der Herrschaft der Hohenzollern.

1750: Markgraf Georg Friedrich lässt das Neue Schloss der Cadolzburg ausbauen.

1750: Die Markgrafenkirche in Cadolzburg wird auf den Grundmauern der mittelalterlichen Vorgängerkirche unter Leitung des Landbauinspektors J. D. Steingruber als markgräfliche Hofkirche errichtet.

1787: Nach vielen Klagen bei der markgräflichen Hofkammer in Ansbach über den "bußwürdigen" Zustand der Ammerndorfer Kirche, wird mit dem Neubau der Kirche begonnen, die im Markgrafenstil ausgestattet wird.

1790-1792: Die erste Steinbrücke, die Markgrafenbrücke, über die Rezat wird in Windsbach fertiggestellt.

1791: Das gesamte hohenzollerische Fürstentum Ansbach wird von Preußen erworben. In einem Geheimvertrag mit Preußen tritt Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach seine Fürstentümer ab und zieht sich mit einer jährlichen Leibrente von 300.000 Gulden in sein Privatleben zurück. Er heiratet die Engländerin Elizabeth Craven. Damit endet die jüngere Linie der fränkischen Hohenzollern.

1791: Ende der Dreiherrschaft in Fürth, anschließende Alleinherrschaft des Preußenkönigs Friedrich-Wilhelm II..

1792: Veitsbronn gehört der Herrschaft der preußisch-hohenzollerischen Verwaltung an.

1797: Die Hohenzollern üben bis zum Jahr 1797 in Roßtal Hochgerichtsbarkeit aus. Das barocke Amtsrichterhaus ist noch heute sichtbarer Ausdruck davon.

Das 19. Jahrhundert

1802: Die Gemeinde Veitsbronn geht an das Königreich Bayern über.

1805-1806: Der größte und wertvollste Teil der Bibliothek Ansbach wird auf Anweisung der preußischen Regierung an die neugegründete Universitätsbibliothek Erlangen abgegeben.

1806: Ende der Hohenzollernherrschaft in Ammerndorf, da der Ort an das Königreich Bayern abfällt.

1870: Wiederaufbau des Klosters in Heilsbronn nach einem Brand.

Das 20. und 21. Jahrhundert

1945: In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges fällt die Cadolzburg einem verheerendem Artilleriebeschuss zum Opfer, als die vorrückenden amerikanischen Truppen vor Burg einer deutschen Einheit gegenüber steht, und wird fast vollständig zerstört.

1979-2017: Der Landtag beschließt den Wiederaufbau der Cadolzburg. 2007 sind Teile des Alten Schlosses saniert und werden einer öffentlichen Nutzung übergeben. 2017 wird die bauliche Sanierung des Alten Schlosses schließlich abgeschlossen.

1988: Der "Dreiherrschaftsbrunnen" in Fürth wird von dem Bildhauer Gerhard Maisch angefertigt. Dieser stellt die jahrhundertlange Dreiherrschaft in Fürth unter dem Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, einem Bischof und einem Patrizier dar.

2017: Eröffnung des Burgerlebnismuseums "HerrschaftsZeiten! Erlebnis Cadolzburg" im komplett sanierten Alten Schloss.

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